de MEN z SCH
Fachtag des Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser
Ich fühle, daher lebe ich!
Über die sexuellen Sehnsüchte im Alter
11. November 2010 in Wien
Vortrag Nina de Vries
Ich werde versuchen, in der kurzen Zeit, die mir jetzt zur Verfügung steht, etwas mehr Klarheit zu schaffen darüber, was Sexualassistenz ist, was sie nicht ist und wie es in der Praxis aussehen kann.
Es geht hier natürlich um ein vielschichtiges Thema und es ist unmöglich, dem in einer halben Stunde gerecht zu werden.
Man müsste sich eigentlich erst einmal darüber einig sein, was Sexualität überhaupt ist und was Demenz ist. Oder noch tiefergehend:
Was ist ein Mensch? Was ist Leben? Was ist Tod?
Darum möchte ich auch gleich am Anfang erwähnen, dass es ein umfangreiches, kostenloses Infomaterial gibt, dass Sie via Mail bei mir anfordern können.
Die offizielle Definition, die zustande kam als ich 2004 von einer großen Behindertenorganisation in der Schweiz angefragt und daraufhin beauftragt wurde SexualassistentInnen auszubilden, lautet:
„Aktive Sexualassistenz (auch Sexualbegleitung genannt) ist eine bezahlte, sexuelle Dienstleistung für Menschen mit einer Beeinträchtigung. SexualassistentInnen sind Menschen, die aus einer transparenten und bewussten Motivation heraus u.a. Folgendes anbieten: Beratung, erotische Massage, zusammen nackt sein, sich gegenseitig streicheln und umarmen, Anleitung zu Selbstbefriedigung für Menschen die das nicht durch Bildmaterial verstehen können, bis hin zu Oral- und Geschlechtsverkehr. Jede/r SexualassistentIn entscheidet individuell, was er/sie konkret anbietet und für wen.“
Ich werde ab jetzt die weibliche Form, also die der „Sexualassistentin“ verwenden, da die Formulierungen sonst zu anstrengend werden. Es gibt jedoch auch die männliche Sexualassistenz in Deutschland und in der Schweiz.
Anfangen möchte ich mit etwas, dass ich im Internet bezüglich dieser Veranstaltung fand.
Es ist eine Meldung von „Heute.at“ und ich werde dieser Text nutzen, um ein paar oft vorkommende Missverständnisse über Sexualassistenz zu erörtern.
Heute.at: „Sexual-Assistentin im Seniorenheim!
Ältere Menschen wollen keinen schnellen Sex, sondern Zärtlichkeit und Zuneigung. Betreuerinnen wie Nina de Vries bieten diesen Service professionell an.
Die Deutsche besucht Pensionisten oder Menschen mit Behinderung für ein paar schöne Stunden.
Ob dieses Modell auch in Wien Schule macht, wird am Donnerstag diskutiert.
Sinnliche Berührungen, Massagen, Handentspannung oder einfach nur nacktes Zusammensein – die Angebotspalette von Sex-Assistentinnen ist vielfältig.
Mit der Arbeit einer Prostituierten ist das aber nicht vergleichbar. Geschlechtsverkehr sei nicht im Angebot enthalten, erklärt de Vries. Denn bei der Sexual-Assistenz stehe der Mensch im Vordergrund – und nicht das Geschäft mit der Lust.
Seit mehr als elf Jahren arbeitet Nina de Vries als Sex-Assistentin, in Deutschland leistete sie Pionierarbeit, bietet sogar Ausbildungsseminare an. Vereine und Organisationen engagieren die Therapeutin, um Vorträge zu halten oder um mit Menschen zu arbeiten.
In Wien war bisher die Arbeit der Sex-Assistentinnen noch unbekannt. Eine professionelle Zusammenarbeit etwa mit den Pensionistenwohnheimen existiert nicht.“
Heute.at: „Ältere Menschen wollen keinen schnellen Sex, sondern Zärtlichkeit und Zuneigung.“
Es gibt nicht so etwas wie „ältere Menschen“. Es gibt nur Menschen. Und jeder Mensch ist anders. Es wird bestimmt ältere Menschen geben, die Lust auf eine so genannte „schnelle Nummer“ haben und die sich freuen, wenn sie dazu noch in der Lage sind.
Jeder der sich dazu entscheidet eine bezahlte, sexuelle Dienstleistung in Anspruch zu nehmen, entscheidet natürlich selber, was er oder sie will, oder nicht will. Er bezahlt schließlich dafür.
Es geht um eine bezahlte, sexuelle Dienstleistung und nicht um eine Art „Kuscheltherapie“ oder einen Beziehungsersatz.
Heute.at: „Betreuerinnen wie Nina de Vries bieten diesen Service professionell an.“
Das Wort „Betreuung“ wurde vor Jahren durch die emanzipierte Behindertenbewegung ersetzt durch das Wort „Assistenz“.
Bei der Assistenz bestimmt der Mensch, um den es geht, selbst.
Das Wort „Betreuung“ impliziert ein umgekehrtes Verhältnis, nämlich, der der Unterstützt, entscheidet und bestimmt.
Auch bei der Sexualassistenz stehen der Klient oder Kunde und seine/ihre Wünsche im Vordergrund.
Es ist lediglich so, dass eine gute Sexualassistentin, um ihre eigene Grenzen und Möglichkeiten weiß und sie in der Lage ist, diese deutlich zu vermitteln.
Heute.at: „Mit der Arbeit einer Prostituierten ist das aber nicht vergleichbar.“
In unserer Gesellschaft ist Prostitution ein Beruf mit sehr negativer Konnotation.
Er wird von den meisten mit Ausbeutung, Gewalt, Verletzung, geringer Selbstachtung, Manipulation oder Täuschung assoziiert.
Es gibt allerdings auch Prostituierte, oder besser gesagt Sex-Arbeiterinnen, die ihre Arbeit gut und gerne machen. Das Klischee vom „armen, ausgenutzten Mädchen“ oder der „bösen, geldgierigen Frau“ passt längst nicht auf jede Prostituierte.
Entscheidend ist natürlich, ob jemand sich aus freien Stücken zu diesem Beruf entscheidet, oder dazu gezwungen wird - durch Umstände oder durch anderen Menschen.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Sexualassistenz und der so genannten „normalen Prostitution“ ist:
Die Sexualität und Sinnlichkeit, um die es bei Sexualassistenz geht, ist eine ganzheitliche, ganzkörperliche, bewusste und nicht eine auf Geschlechtsmerkmale fixierte, mechanische Sexualität, die man eher in der so eben genannten „normalen Prostitution“ aber auch in vielen Ehebetten findet.
Die Sexualassistentin hat ihre eigenen Grenzen und Möglichkeiten reflektiert und achtet sie.
Dadurch ist sie überhaupt erst in der Lage, auch die Grenzen und Möglichkeiten des Gegenübers zu respektieren.
Es geht also nicht so sehr darum, Was angeboten wird sondern Wie, aus welcher Haltung heraus.
Heute.at: „Geschlechtsverkehr sei nicht im Angebot enthalten, erklärt de Vries.“
Ich persönlich biete, im Rahmen meiner Arbeit, keinen Geschlechtsverkehr und keinen Oralkontakt an. Nicht weil ich das „schlecht“ oder „unmoralisch“ finde, sondern, weil ich das nicht möchte.
Das ist meine persönliche Grenze.
Es gibt aber kein Standard Angebot der Sexualassistenz.
Das Wichtigste ist, wie ich schon am Anfang in der Definition dieses Berufsbildes sagte:
„Jede/r SexualassistentIn entscheidet individuell, was er/sie konkret anbietet und für wen.“
Sonst wird einem die Freude an der Arbeit schon sehr bald vergehen.
Zudem ist eine wichtige Tatsache in Österreich, dass hier andere Gesetze bezüglich bezahlter, sexueller Dienstleistungen herrschen, als z.B. in Deutschland oder auch in den Niederlanden, wo Prostitution legalisiert ist.
Deshalb ist es für manche Anbieter wichtig, sich von der Prostitution abzugrenzen, in dem sie entscheiden, keinen Geschlechtsverkehr und keinen Oralkontakt anzubieten.
Ich finde diese gezwungene Abgrenzung schade, weil es natürlich klar ist, dass es nicht wenige Menschen mit Behinderung geben wird, die auch ein Geschlechtsverkehr möchten und das es auch Sexualassistentinnen gibt, die sich vorstellen können, dies anzubieten.
Dieser Wunsch ist legitim und man sollte jemandem dies auf keinen Fall mit der Argumentation ausreden, dass so genanntes „Kuscheln“ doch viel schöner ist.
Es ist natürlich klar, dass manche Institutionen/Heime es bevorzugen würden, eine so genannte Sexualassistentin zu engagieren, die keinen Geschlechtsverkehr anbietet.
Es ist aber nicht in Ordnung, dass die Bewohner ihre Wünsche an das jeweilige Heim wo sie leben, anpassen müssen statt andersherum!
Heute.at: „Denn bei der Sexual-Assistenz stehe der Mensch im Vordergrund und nicht das Geschäft mit der Lust.“
Mit „der Mensch“ im Vordergrund (eine Ausdrucksweise von mir) ist gemeint, dass nicht die Beeinträchtigung, das Alter oder das Geschlecht im Vordergrund stehen.
Aber um Lust geht es zweifellos und ein Geschäft im Sinne einer bezahlten, sexuellen Dienstleistung ist es auch.
Heute.at: „In Wien war bisher die Arbeit der Sex-Assistentinnen unbekannt.“
Auch in Wien gibt es Menschen, die die Sexualassistenz anbieten.
Man findet sie, wenn man „Sexualbegleitung in Wien“ in Google eingibt.
So einen Artikel zieht natürlich hämische Kommentare nach sich und die konnte man dort auch lesen:
„Na ist ja wohl klar...weil die Alten keinen mehr hochbekommen, können sie halt nur nackig kuscheln, nicht mehr“
„Langweilig - kein GV enthalten...“
„Gibt’s so was auch auf Krankenschein???
Ich will auch so eine zum KUSCHELN und MEEEEHR!!“
Nein, das Angebot gibt es nicht auf Krankenschein, es geht nämlich nicht um eine Krankheit, die therapiert werden muss, sondern um ein menschliches Grundbedürfnis.
Was es, so weit ich weiß, einmal in Deutschland und zwar in Berlin gegeben hat ist, dass durch das Sozialamt finanzielle Unterstützung geleistet wurde. Nachdem die Anfrage der Mutter von einen Arzt geprüft und befürwortet wurde, konnte ich insgesamt 13 Mal mit einen blinden, körper- und kognitiv behinderten Mann arbeiten. Da es keinen Paragraphen zur Sexualassistenz gibt, wurde es als Psychotherapie abgerechnet.
Kurz etwas zu meiner Werdegang:
Ich kam 1990 nach Berlin und arbeitete hauptsächlich als Graphikerin und auch ein Jahr in einer Behinderteneinrichtung.
Als ich noch in den Niederlanden lebte, habe ich einen Therapeutenausbildung und eine Körperarbeitsausbildung absolviert.
Ich fing 1994 an, erotische, tantrische Massagen in einem ganz normalen Massagestudio anzubieten und es hat sich durch Anfragen (also nicht aus einer politischen oder sozialen Idee heraus) ergeben, dass ich immer mehr mit Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen arbeitete. Ich empfand das als eine größere Herausforderung, aber nicht als etwas Besonderes.
In den Niederlanden gibt es solche Dienstleistungen schon seit den 70-er Jahren.
Mir war am Anfang nicht wirklich bewusst, wie tabuisiert dieser Bereich in Deutschland ist.
Ich bekam Anfragen von seriösen Radio- und Fernsehsendern und dadurch wurde die Arbeit bekannter.
So fing ich auch an, mit Menschen mit so genannter geistigen Behinderung zu arbeiten. Mittlerweile arbeite ich fast nur noch mit Menschen mit schwerst mehrfach Behinderungen. Da diese Menschen von ihrem Umfeld abhängig sind, beispielsweise durch die Angehörigen, die Pflegedienstleitungen, die Einrichtungsleitungen, die Mitarbeiter, etc. um überhaupt eine Möglichkeit zu haben so eine Dienstleistung in Anspruch zu nehmen, werde ich seit Jahren auch für Öffentlichkeitsarbeit engagiert.
Zudem werde ich regelmäßig von Ausbildungsinstituten angefragt und es vergeht fast keine Woche, in der ich eine Mail von Studenten (z.B. Heilpädagogik oder soziale Arbeit) bekomme, worin ich um ein Interview oder Infomaterial gebeten werde, weil er/sie ihre Diplom- oder die Bachelorarbeit über dieses Thema schreibt. Es ist sozusagen „en vogue“.
Mitarbeiter in Einrichtungen sind direkt konfrontiert mit diesem Thema und dürfen und sollen natürlich selber keine „Hand anlegen“.
Darum jetzt kurz etwas zu der so genannten passiven Sexualassistenz:
Die Definition dieses Begriffes lautet:
Voraussetzungen für die Verwirklichung selbst bestimmter Sexualität zu schaffen.
Man kann auch sagen: ein Sexualität-freundliches Klima kreieren.
In der pflegerischen oder jeglichen anderen Arbeit mit Menschen, die eine Assistenz benötigen, begegnen wir zwangsläufig auch dem Thema Sexualität im weitesten Sinne: Das Bedürfnis nach Berührung, nach Zärtlichkeit, als sexuelles Wesen wahrgenommen zu werden, bis hin zu klaren erotischen, sexuellen Wünschen und Bedürfnissen.
Welche Möglichkeiten hat eine Frau oder ein Mann, der nicht oder nicht mehr in der Lage ist, dass was wir eine Beziehung nennen, einzugehen oder zu pflegen? Eine direkte, so genannte sexuelle Erfahrung zu machen?
Beispielsweise auf Grund einer so genannten geistigen Behinderung oder auch auf Grund einer Demenz.
Hilflosigkeit, Unwissenheit, aber auch die regelrecht sture Verweigerung diese Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte zu beachten, führt zu großer Einsamkeit, emotionalem und körperlichem Verhungern, die sich dann in Zwangshandlungen, Verspannungen, Selbstverletzungen, Unzufriedenheit, „störendem“ bzw. übergriffigem Verhalten etc. ausdrücken können.
Die aktive Sexualassistenz kann in solchen Situationen eine mögliche Lösung sein.
Jede Einrichtung sollte idealerweise ein Konzept oder einen Leitfaden dafür haben, wie sie mit diesem wichtigen Bereich umgehen wollen.
Mitarbeiter können nur angemessen mit diesem Thema umgehen, wenn sie klare Richtlinien haben, sich gestützt fühlen und auch Fortbildungen diesbezüglich angeboten bekommen.
Sie brauchen Kompetenzen, die oft in ihren Ausbildungen vernachlässigt worden sind.
Wie gehen wir mit Wünschen um?
Mit Übergriffen?
Kann ich darüber reden ohne einen roten Kopf zu bekommen?
Wo sind meine Grenzen?
Wie stehe ich zu meiner eigenen Sexualität?
Wie gehen wir mit den Angehörigen diesbezüglich um?
Wie können wir eine aktive Sexualassistenz, wenn nötig, angemessen organisieren und begleiten?
Wenn es auf dieser Ebene Klarheit gibt, werden die Bewohner das spüren.
Aktive Sexualassistenz kann am optimalsten stattfinden, wenn sie eingebettet ist in ein Klima, in dem passive Sexualassistenz als Aufgabe, als Herausforderung, anstatt als unlösbares Problem wahr genommen wird.
Es kann dann idealerweise organisch in einander übergehen.
Ich habe über die Jahre auch mit Menschen mit Demenz gearbeitet und habe im Moment drei Klienten mit der so genannten Korsakow Demenz.
Ich teile meine Klienten nicht nach Krankheitsbildern ein.
Viele Anfragen kommen, weil es Probleme gibt.
Oft geht es um übergriffiges Verhalten gegenüber Mitarbeitern oder Mitbewohnern.
Es geht eigentlich fast immer um Männer, obwohl mein Angebot an Männer und Frauen gerichtet ist.
Ich glaube, dass auch die so genannte „normale“ Prostitution für viele dieser oft älteren Männer eine gute Lösung sein kann, nur ist nicht jede Einrichtung offen dafür.
Manche dieser Männer, die einer Generationen angehören für die Sex ein Synonym für Geschlechtsverkehr ist, wären in der traditionellen sexuellen Dienstleistung besser aufgehoben, wenn sie noch Potenz besitzen.
Wenn jemand mit einer starken Desorientierung, wie z.B. Klienten mit Korsakow Demenz, konfrontiert ist, ist es meiner Meinung nach sinnvoll, ganzheitlicher an die Sache heran zu gehen.
Alle drei dieser Männer haben auch eine seelische Beeinträchtigung.
Sie sind unterfordert, unglücklich und wollen eigentlich nicht mehr leben.
Zwei wohnen in größeren Pflegeeinrichtungen, wo das Personal fast ausschließlich weiblich ist. Die pflegenden Frauen sind oft froh, dass ich komme, weil sie danach weniger so genanntem „übergriffigem“ Verhalten ausgesetzt sind.
Ich muss diesen Klienten gegenüber auch immer wieder erklären, „Was“ geht und „Was“ nicht geht (kein Küssen und kein Geschlechtsverkehr), da sie es vergessen.
Ich bin behutsam und beobachte so genau wie möglich, was die Begegnung und die Nähe bei ihnen auslöst.
Mit zwei von diesen Klienten trinke ich auch einen Kaffee hinterher, weil sie sich das wünschen. Da steckt natürlich auch ein gewisser Beziehungswunsch dahinter und einer spricht dann auch davon, dass ich das nächste Mal zu ihm nach Hause kommen soll und das wir auch zusammen in Urlaub fahren könnten.
Ich widerspreche nicht, aber ich gehe auch nicht groß darauf ein, lenke eher vom Thema ab und das funktioniert dann auch.
Die Rückmeldung ist, dass diese Männer entspannter wirken und weniger übergriffig sind.
Ich denke aber, dass ein Mensch so vielen Einflüssen ausgesetzt ist und auch die Krankheit fortschreitet, so dass man nie genau beurteilen kann, was eine Verhaltensänderung auslöst.
Sexualassistenz ist kein Wunderheilmittel und keine Therapie.
Es ist eine Erfahrungsmöglichkeit, einer authentischen, menschlichen Begegnung.
Ich sage authentisch, weil dadurch, dass ich mir meiner Grenzen bewusst bin und diese respektiere, es überhaupt erst möglich wird, auch den Klienten zu respektieren und echt zu schätzen.
Und das spüren Menschen.
Zum Schluss ein paar Sätze aus ein Interview in einem Pflegeportal im Internet, mit einer Sexualberaterin, die als Expertin gilt:
Eine Sexualassistenz dürfte aber bei vielen Menschen als unmoralisch gelten?
Antonia Scheib-Berten:
“Was anstößig ist, das liegt im Auge der Betrachterin und des Betrachters. Es gibt hier keine generelle Antwort. Als Sexualberaterin sage ich, durch Assistenz kann beeinträchtigten Menschen Entspannung und Glücksgefühl geboten werden.
Wenn gelebte Sexualität natürlich im Rahmen der Paarbeziehung möglich ist, so ist dies auf jeden Fall zu bevorzugen. Liebe kaufen kann man sich natürlich nicht!”
Es steht zwar nicht im Text, aber die Frage ist auch in Vorgesprächen zu diesem Interview aufgekommen: Ist das nicht vielleicht irgendwie “pervers”?
Antonia Scheib-Berten:
“Was heißt eigentlich “pervers”? Bei Perversionen geht es um die Abgrenzung von in einer Gesellschaft herrschenden Moralvorstellungen. Vielleicht spielen auch unsere eigenen Phantasien im Zusammenhang mit den Aktivitäten von Frauen wie Nina de Vries eine große Rolle. Was stellt sich die Bürgerin, die Altenpflegerin, der Sohn des Patienten oder auch der Pfarrer vor, wenn er den Artikel bei Spiegel-Wissen liest? Vermutlich gehen die eigenen Phantasien weit über das hinaus, was letztendlich geschieht.”
Kontakt und Info:
Nina H. de Vries
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www.ninadevries.com
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